Beim Hausbau bereits ans Alter denken – das erspart einen späteren Umbau und dadurch bares Geld. Denn nachträgliche Umbauten im Haus können schnell 15.000 Euro und mehr kosten. Tipps, wie Hausbesitzer im Alter möglichst lange selbstständig und komfortabel in den eigenen vier Wänden wohnen können, gibt Architekt Sven Haustein von der Bausparkasse Schwäbisch Hall.
Nur wenige Bauherren denken bei ihrer Hausplanung bereits an die ferne Zukunft. Das kann sich im Alter jedoch finanziell rächen: Bis zu 15.000 Euro verschlingt zum Beispiel der nachträgliche Einbau eines Treppenlifts. Im schlimmsten Fall droht ein Umzug und der Traum vom ruhigen Lebensabend in den eigenen vier Wänden erfüllt sich nicht. Doch soweit muss es nicht kommen.
Alles auf einer Ebene – zumindest später
Ein klug geplanter Grundriss lässt sich an die unterschiedlichen Lebensphasen anpassen. „Der klassische Grundriss eines Einfamilienhauses à la ‚unten wohnen, oben schlafen‘ ist kein Hindernis in der barrierefreien Hausplanung“, weiß Haustein. Ein intelligent geplantes Erdgeschoss macht es möglich. Wer dort nur ein Gäste-WC statt eines komplett ausgestatteten Badezimmers bevorzugt, sollte dieses zumindest so groß planen, dass später nachgerüstet werden kann. „Vier Quadratmeter reichen bereits aus, um auch nachträglich noch eine ebenerdige Dusche mit Hilfen wie Duschstuhl oder Haltegriffen einzubauen“, so Haustein. Um vollständige Barrierefreiheit zu gewährleisten, wird die Tür direkt so geplant, dass sie nach außen öffnet.
Vom Arbeits- zum Schlafzimmer
Ein Arbeitszimmer für die Eltern oder ein Spielzimmer für die Kleinen wird ebenfalls im Erdgeschoss angelegt. Bei Bedarf kann es dann im Alter zum Schlafzimmer umfunktioniert werden. „Altersgerechtes Bauen bedeutet nicht, dass mehr Fläche benötigt wird – die Flächen müssen nur so arrangiert werden, dass sie sowohl heute als auch morgen funktionieren“, erklärt der Architekt.
Kleine Ursache, große Wirkung
Stufen- und schwellenlose Zugänge zum Haus, zur Terrasse oder zum Balkon kosten oft nicht mehr, garantieren allerdings in allen Lebensphasen Mobilität in den eigenen vier Wänden. Auch Türen mit einer Mindestbreite von 90 Zentimetern unterscheiden sich preislich kaum von Türen mit schmaleren Maßen und können sich auch in Sachen Design sehen lassen: großzügige Durchgänge entsprechen modernen Hausbautrends und sind in jeder Lebenslage eine Erleichterung. Griffe und Schalter müssen sowohl für Rollstuhlfahrer als auch für Kinder passend montiert sein. Es empfiehlt sich dabei eine Höhe von 85 Zentimetern. Elektrische Rollläden und Türöffner sorgen langfristig bei allen Hausbewohnern für einen hohen Bedienkomfort.
„Es zeigt sich: Altersgerechtes Bauen ist nicht teurer als ‚normales‘ Bauen. Im Gegenteil, wer erst im Alter nachrüstet, zahlt drauf. Daher sollten Bauherren bei ihrer Planung schon an morgen denken“, so das Fazit von Sven Haustein.
Presseinformation Schwäbisch Hall
(Foto: Bausparkasse Schwäbisch Hall)